Oftmals wird der­sel­be ETF an ver­schie­de­nen Börsen gehan­delt. Beispielsweise der iShares Dow Jones Euro STOXX 50 (IE0008471009). Er kann an der SIX Swiss Exchange, London Stock Exchange, Borsa Italiana usw. gekauft wer­den. In der Schweiz ist die Handelswährung der CHF, in London der GBP und in Italien die Basiswährung EUR.

Wahl eines ETFs für einen gewälten Index

Die Wahl der Handelsbörse für einen ETF ist nicht so wich­tig, die­se wird zum gröss­ten Teil durch die Courtagen des Onlinebrokers und der bevor­zug­ten Handelswährung bestimmt. Einige Schweizer Onlinebroker berech­nen ihren Kunden höhe­re Courtagen an den aus­län­di­schen Handelsbörsen. Wichtiger kann die Wahl des Produktanbieters sein, ETFs für den Dow Jones EURO STOXX 50 bei­spiels­wei­se gibt es von meh­re­ren Anbietern.

Name ISIN Handels- wäh­rung Verwaltungs- geb??ühr Aktuell Umsatz 12.6.2009 Dividende Fonds- ver­mö­gen Bemerkung
db x‑trackers DJ EURO STOXX 50 ETF LU0274211217 CHF 0.15% 39.75 1’697’787 unre­gel­mäs­sig 1.3 Mrd. Günstig und hat guten Umsatz, aber in CHF
iShares DJ EURO STOXX 50 IE0008471009 CHF 0.35% 38.86 145’339 Vierteljährlich 3.6 Mrd. Zu teu­er und in CHF
iShares DJ EURO STOXX 50 (DE) DE0005933956 EUR 0.15% 25.83 43’687 Vierteljährlich 3.9 Mrd. Günstig aber an der SIX zu wenig gehan­delt — hoher  Umsatz bei Xetra
Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 FR0007054358 EUR 0.25% 25.94 170’672 unre­gel­mäs­sig 4.6 Mrd. Gebühr eher hoch aber an der SIX die Alternative
UBS-ETF DJ EURO STOXX 50 LU0136234068 EUR 0.30% 25.92 488’710 2x pro Jahr 0.5 Mrd. Gebühr teu­er
UBS-ETF DJ EURO STOXX 50℠ LU0136234068 CHF 0.30% 39.19 44’089 2x pro Jahr 0.5 Mrd. Gebühr teu­er
UBS-ETF DJ EURO STOXX 50 I LU0155367302 EUR 0.10% 25924.50 103’585 2x pro Jahr 0.4 Mrd. Die Produkt ist auf insti­tu­tio­nel­le und ver­mö­gen­de Privatinvestoren ausgerichtet.

Die Auswahl des Produkts hängt von eini­gen Kriterien ab, wie bei­spiels­wei­se von Liquidität, Verwaltungsgebühren, Fremdwährung, Index-Replikation usw.:

  • Liquidität und Spread: Der Designated Sponsors der ETFs, muss die Liquidität des Indexfonds sicher­stel­len, daher wird es immer einen An- und Verkaufspreis geben. Die Differenz zwi­schen den bei­den Kursen, d.h. der Spread kann bei vola­ti­len Börsen durch­aus eini­ge weni­ge Prozente betra­gen. Grundsätzlich sind Produkte und Börsen zu bevor­zu­gen, wo der ETF hohe Umsätze erzielt und damit der Spread in der Regel gerin­ger ist.
  • Verwaltungsgebühren: In den USA sind ETFs sehr beliebt und die Umsätze der bekann­ten Indizes im Vergleich mit Europa sehr hoch. Beispielsweise ist die Verwaltungsgebühren des S&P 500 SPDR (US78462F1030) mit 0.1% deut­lich güns­ti­ger als die des iShares S&P 500 (IE0031442068) mit 0.4%. Anderseits wer­den bei der Auszahlung von Dividenden eines US-ETF, auto­ma­tisch 30% für die Steuer in Abzug gebracht. Die Hälfte die­ses Steuerrückbehaltes kön­nen zurück­ge­for­dert wer­den, d.h. 15% der Dividenden kas­siert die USA. Wenn bei­spiels­wei­se der SPDR S&P 500 eine Dividende von 2% und mehr aus­zahlt, so geht der Gebührenvorteil 0.3% (2x0.15) gegen­über dem iShares S&P 500 auf Grund der US-Steuern ver­lo­ren. In die­sem Fall ist der iShares S&P 500 die bes­se­re Wahl.
  • Fremdwährung: Die gän­gi­gen Fremdwährungen der an SIX Swiss Exchange gehan­del­ten ETFs sind CHF, EUR GBP, JPY und USD. Vielleicht möch­te jemand kein JPY-Konto bei sei­nem Onlinebroker eröff­nen, daher wird er mög­li­cher­wei­se den UBS-ETF MSCI Japan A (LU0136240974) der in CHF gehan­delt wird bevor­zu­gen. Damit kann der Währungstausch durch den Anleger ver­mie­den wer­den, die­ser CHF -> JPY -> CHF wür­de sicher­lich 2% Performance kosten.
  • Index-Replikation: Einige ETF-Anbieter set­zen stark auf syn­the­ti­sche Nachbildung des Index. Damit geht der ETF ein Gegenpartrisiko bis zu maxi­mal 10% des Nettoinventarwerts ein. Einige Anleger wol­len die­ses Gegenpartrisiko mög­lichst ver­mei­den und wer­den daher Produkte mit voll­stän­di­ger Indexnachbildung bevorzugen. 

Onlinebroker und ETF-Handel

Die Schweizer Onlinebroker haben alle ihre Einschränkungen. Bei einer UBS und die Credit Suisse sind die Courtagen für durch­schnitt­lich ver­mö­gen­de Anleger viel zu hoch. Daher wer­den Alternativen wie Keytrade, Migros Bank und Swissquote usw. die bes­se­ren Alternativen, lei­der haben auch die­se Broker ihre Unzugänglichkeiten:

Onlinebroker Courtage Bemerkung
Migros Bank Pauschalbreis CHF 40.00 Ab Aufträge von CHF 30’000 ist sie güns­ti­ger als die meis­ten ande­ren Schweizer Onlinebroker.
E‑Trading Postfinance Keine Vergünstigung für ETFs Kontos sind begrenzt auf die Währungen CHF, USD und EUR.
Swissquote Pauschalpreis CHF/EUR/USD 9.00 Der Pauschalpreis gilt nur für die SIX Swiss Exchange. Für an den US-Börsen gehan­del­ten ETF, ist Echtzeithandel nicht mög­lich, Aufträge wer­den frü­hes­tens den nächs­ten Tag ent­ge­gen genommen.

Wahrscheinlich wäh­ren die aus­län­di­sche Onlinebroker die bes­se­re Wahl…

Aktiv gemanagte ETF

Für vie­le Anleger ist ein ETF der Inbegriff für pas­siv ver­wal­te­te Indexfonds, die ihren zu Grunde lie­gen­den Index nach­bil­den. ETF, die “nur” Index Tracking betrei­ben, sind in den meis­ten Fällen trans­pa­rent und kostengünstig.

Es ist bekannt, dass 80% der aktiv gema­nag­ten Fonds ihren Vergleichsindex wie bei­spiel­wei­se den MSCI World nicht schlagen.

Die inno­va­ti­ven US-Amerikaner kamen im Frühling 2008 auf die frag­wür­di­ge Idee, auch aktiv gema­nag­te ETF zu lan­cie­ren. Dabei unter­schei­de ich, zwi­schen quan­ti­ta­ti­ve gema­nagt ETF und sol­chen die von den Stock Picking Fähigkeiten der ETF Manager abhän­gen. Gegen die Ersteren habe ich weni­ger Einwände, die­se beru­hen auf einer Strategie, die mit die­sen ETFs umge­setzt wird. Bei den Stock Picking ETF sehe ich eine gros­se Gefahr bei der Transparenz und den höhe­ren Gebühren.

Damit der Market Maker für akti­ve gema­nag­te ETFs eine opti­ma­le Liquidität und einen gerin­gen Spread bie­ten kann, müss­te die­ser exakt die Fondsanteile ken­nen. Dies ver­pflich­tet den Fondsmanager zu einer hohen Transparenz, wenn jedoch der Market Maker und auch die Anleger alle Anlageentscheidungen unmit­tel­bar ein­se­hen kön­nen, so kann dies güns­ti­ge­re Nachahmer auf den Plan rufen.

Letztendlich geht mit die­sen Produkten der grund­le­gen­de Gedanken des index­ori­en­tier­ten Anlegens auf Kosten der Transparenz und Gebühren zum Teil verloren.

Öl-ETF

Seit dem letz­ten Jahr wis­sen wir, wenn der USD an Wert ver­liert, dass vie­le Investoren mit ihrer Liquidität in die Rohstoffe flüch­ten. Seit Anfang Mai 2009 hat der Ölpreis stark zuge­legt. Natürlich wäre es schön, von die­sem Anstieg zu profitieren.

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Leider lei­det die Performance der Öl-ETFs oft­mals erheb­lich unter den Rollkosten, zudem kön­nen Schweizer Steuerpflichtige schein­bar nur weni­ge in den USA ange­bo­te­nen Öl-ETFs handeln.

Öl wird an den Terminbörsen gehan­delt. Diese Öl-ETFs basie­ren alle auf Futureskontrakte, dabei kommt es zu fol­gen­dem Problem. Futures haben eine begrenz­te Laufzeit nicht aber die ETF, daher müs­sen die­se Futures immer wie­der gerollt wer­den. Auf Grund der Forwardkurve kön­nen bei die­sem Rollen kön­nen zusätz­li­che Verluste oder Gewinne ent­ste­hen. Bei einer stei­gen­den Kurve (Contango) sind die frü­her fäl­li­gen Kontrakte bil­li­ger als die Futures mit län­ge­ren Laufzeiten. Das heisst, der Investor erwirbt mit den “neu­en” Futures weni­ger Öl. So kommt es zu “Rollverlusten”, wel­che bei den Produkten meist in die Performance ein­ge­preist wer­den. Letztendlich kann man beim Öl auch Verluste ein­fah­ren, wenn der Ölpreis steigt. Dagegen ist ein in Backwardation notie­ren­der Markt dadurch gekenn­zeich­net, dass die län­ger lau­fen­den Futureskontrakte bil­li­ger sind als die kür­zer lau­fen­den. Vielen Anlegern bescher­te der in den USA belieb­te Öl-ETF United States Oil (USO) wegen sei­nem immensen Fondsvermögens und damit noch höhe­ren Rollverlusten kei­ne Freude.

Bei eini­gen Edelmetallen wie bei­spiels­wei­se Gold und Silber besteht die­ses Problem nicht, da die­se phy­sisch erwor­ben wer­den kön­nen. Der Handel mit land­wirt­schaft­li­chen und vieh­wirt­schaft­li­chen Rohstoffen wird auch im Futureshandel abge­wi­ckelt, daher kön­nen auch dort erheb­li­che Rollverluste entstehen.

ETF Fondsvermögen zu klein

Einige “exo­ti­sche ETF” wer­den wahr­schein­lich in der Zukunft wie­der ver­schwin­den. Zudem gibt es für gewis­se Märkte wie bei­spiels­wei­se den MSCI Korea an der SIX Swiss Exchange zu vie­le Anbieter. Es macht durch­aus Sinn, vor dem Kauf eines ETFs zu schau­en, ob des­sen Fondsvermögen nicht zu klein aus­ge­fal­len ist. Natürlich wird der ETF-Market Maker auch bei kei­ner oder einer gerin­gen Liquidität einen per­ma­nen­ten An- und Verkaufspreis stel­len. Auch wenn ein ETF geschlos­sen wird, so erfolgt die Auszahlung der Anleger gemäss dem Nettoinventarwert.

In Europa gibt es vie­le ETFs, deren Fondsvermögen viel zu gering ist, hier­zu eini­ge Beispiele:

ETF ISIN Anbieter Kodierung Durchschnittlicher Tagesumsatz Fondsvermögen in Millionen
MSCI Korea (USD) FR0010581447 Lyxor ETF 19.08.2008 46629 USD 3.21
PRIVEX FR0010407197 Lyxor ETF 20.03.2007 55062 EUR 14.9
SLI LU0322248146 db x‑trackers 25.01.2008   CHF 6.63
  • Bei Lyxor sind vie­le ETFs zu klein, sie­he Komplette ETF Palette
  • Bei IShares sind die Fondsvermögen beträcht­lich höher, sie­he Überblick.
  • Der S&P GSCI TM CAPPED COMMODITY 35/20 mit einem Fondvolumen von fast USD 400 Millionen von EasyETF ist sicher­lich nicht gefährdet.
  • Auch die weni­gen ETFs der UBS und der XMTCH Credit-Suisse soll­ten die nächs­te Zeit überleben.

Zur Handelszeitung Nr. 12/2009 gab es ein Spezial „Financial Products“. Für mich erstaun­lich, wer­den die struk­tu­rier­ten Produkte dem Anleger über meh­re­re Seiten schmack­haft gemacht. Die Dach-Hedgefonds und ETFs fin­den nur je auf einer Seite ihre Erwähnung. Für mich ein kla­res Zeichen, dass die Bank ihren Kunden noch immer Produkte ver­kau­fen will, die auf Grund ihrer feh­len­den Kostentransparenz für die Finanzinstitute hohe Kommissionsgebühren generieren.

Gerade bei den heu­ti­gen Wertpapiermärkten braucht der lang­fris­tig ori­en­tier­ten Privatanleger sicher­lich kei­ne kom­pli­zier­ten und damit teil­wei­se auch untrans­pa­ren­te Produkte, wie Dache-Hedgefonds oder Strukturierte Produkte. Falls sich die Märkte wie­der erho­len, davon gehe ich aus, wird ein Privatanleger mit einem gestaf­fel­ten Einstigen in die Aktienmärkte, Rohstoffmärkte usw. in der Zukunft hohe Renditen erzie­len können.

Erfolglose Strategiefonds im 2008

Noch im 2007 waren die Hälfte der Schweizer Fondsbesitzer nur in so genann­te Strategie- oder Portfoliofonds inves­tiert. Die Fondsgesellschaften ver­kauf­ten die­se Mischfonds erfolg­reich als ein­fa­che Vermögensverwaltung für den “klei­nen Mann”. Strategiefonds sind Investitionen in Aktien, Obligationen und Geldmarktanlagen welt­weit. Die Strategiefonds unter­schei­den sich im Aktienanteil. Fonds mit einem Aktienanteil bis zu 70% wer­den als “Wachstum” bezeich­net. Bei “Balanced” bzw. “Ausgewogen”, hal­ten sich Obligationen und Aktien in etwa die Waage. Bei Fonds mit dem Zusatz “Income” bzw. “Einkommen” liegt der Aktienanteil unter 30%.

Im Jahr 2008 sank das Marktvolumen von Strategiefonds gemäss Swiss Fund Data 2008 von CHF 136 Mrd. auf CHF 97 Mrd., rund CHF 6 Mrd. zogen die Anleger im ver­gan­ge­nen Jahr dabei aktiv ab. Gemäss dem sta­tis­ti­schen Material der Fondsratingagentur Feri EuroRating Services (Feri), betru­gen die durch­schnitt­li­chen Verluste bei der Strategie “Einkommen” 11%, bei “Ausgewogen” 21%, und bei “Wachstum” sogar 31%. Von 311 durch die Feri beob­ach­te­ten Strategiefonds erreich­ten in den ver­gan­ge­nen zwölf Monaten gera­de mal sie­ben eine posi­ti­ve Rendite. [1]

Aus der Seite 2 des 10x10 Ausgabe 03/09 kann ein Performace-Vergleich von ver­schie­de­nen Strategiefonds mit ETF ent­nom­men wer­den. Über die Laufzeit von 2004–2008 wäre die pas­si­ve ETF-Investition von 50% XMTCH SMI/50% XMTCH SBI mit einer Rendite von 16.9% weit­aus erfolg­rei­cher gewe­sen, als die CHF 100‘000 einem Fondsmanager der fol­gen­den Strategiefonds zu überlassen.

Fond / ETF Währung Was aus CHF 100’000 wurden Rendite 2004–2008
UBS Strategy Balanced CHF 94’058 -5.9%
JB Strategy Balanced CHF 96’302 -3.7%
Swisscanto PF Balanced CHF 101’445 1.5%
CS PF Balanced CHF 94’729 -5.3%
Vontobel Fund Balanced Port. CHF 99’488 -0.5%
XMTCH SMI (ETF) CHF 110’189 10.2%
XMTCH SBI Dom. Government 3–7 (ETF) CHF 114’027 14.0%
50% XMTCH SMI / 50% XMTCH SBI (ETF) CHF 116’943 16.9%

Dieses ein­fa­che Zahlenbeispiel ver­deut­licht, dass es sich lohnt, kos­ten­güns­ti­ge Anlageprodukte wie ETF ein­zu­set­zen. Zudem ist es ein schö­nes prak­ti­sches Beispiel, dass die Portfoliotheorie auch in der Praxis funk­tio­niert. Der Anlagemix 50% Aktien und 50% Anleihen, ergab die höhe­re Rendite als eine 100% Investition in den Aktien-ETF bzw. Anleihen-ETF. Auch ein risi­ko­scheu­er Privatanleger soll­te es sich gut über­le­gen, ob er nicht bis zu 25% sei­nes Portfolios in Aktien inves­tie­ren will. Mit einer sol­chen kon­ser­va­ti­ven Strategie wären die Verluste im Jahr 2008 bei einem sol­chen Mix von 0.25x(1–0.33)(XMTCH SMI) + 0.75×1.081(XMTCH SBI) nicht höher als 3% ausgefallen.

Übrigens set­zen auch tra­di­tio­nel­le Fondsmanager ver­mehrt auf kos­ten­güns­ti­ge ETFs. Mit die­sem Schritt kön­nen Sie Ihr Kernportfolio verbilligen.

Strukturierte Produkte leiden am Emittentenrisiko

Ein sehr wich­ti­ger Aspekt ist die Kostentransparenz bei sol­chen Produkten, denn vie­le Banken ver­die­nen gutes Geld mit den ver­steck­ten Kommissionen bei struk­tu­rier­ten Produkten. Seit dem Konkurs der Lehman Brothers ist das Emittentenrisiko bei vie­len Anlegern ange­kom­men. Die Finanzbranche möch­te sich die fet­ten Kommissionen die­ser Produkte auch in der Zukunft nicht ent­ge­hen las­sen, daher ver­su­chen sie das Emittentenrisiko aktiv anzu­ge­hen, bei­spiels­wei­se mit der Pfandbesicherung, dabei muss der Emittent eine lau­fen­de berech­ne­te Hinterlegung bereit­stel­len. Zurzeit sind bei der scoach zir­ka 22‘300 Produkte von 28 Emittenten geführt. Diese hohe Zahl von Produkten lässt schlies­sen, dass vie­le die­ser sehr illi­qui­de sind und kaum ein Handel stattfindet.

2008 war für Hedgefonds bisher das schlechteste Jahr

Auch die Hedgefonds hat­ten kein glück­li­ches Jahr 2008, sie ver­lo­ren im Durchschnitt mehr als 18%, die war bis­her das schlech­tes­te regis­trier­te Resultat. Noch im 2002, als der S&P 500 mehr als 23% ver­lor, war der Verlust bei den Hedgefonds nur 1.45%.

Im der fol­gen­den Tabelle der Credit Suisse / Treemot Hedge Fund Index [2]:
hedge-fund-strategy-returns-performance

Fazit

ETF sind kos­ten­güns­tig, trans­pa­rent und haben eine hohe Liquidität, Barclays Global Investor rech­net damit, dass die welt­weit mit ETF ver­wal­te­ten Vermögen bereits die­ses Jahr die Schwelle von 1 Billion USD errei­chen wird. Mit weni­gen ETFs errei­chen Sie eine brei­te Diversifikation über fast alle Anlageklassen, wahr­schein­lich wich­tig für die nahe Zukunft ist die Diversifikation in Rohstoffe, Immobilien und infla­ti­ons­ge­schütz­te Anleihen.

Teure Dach-Hedgefonds, struk­tu­rier­te Produkte oder Anlagefonds braucht der Privatanleger in einem sol­chen Marktumfeld nicht. Auf Grund der gefal­le­nen Märkte und des gros­sen ETF-Universum, war inves­tie­ren noch nie ein­fa­cher als heute.

Quellen:
[1] Von der Finanzkrise matt gesetzt
[2] Hedge Fund Strategy Returns

Dem Wirtschaftsmagazin Bilanz 4/09 kann das Resultat des Beratertests von 18 aus­ge­wähl­ten Schweizer Banken ent­nom­men wer­den. Übrigens hal­te ich die Bilanz als das bes­te Magazin für den Privatanleger, das Anlegermagazin Stocks prä­sen­tiert sich sehr unkri­tisch gegen­über den Banken, wahr­schein­lich will sie­he ihre Inseratekundschaft nicht ver­är­gern, auch die wöchent­li­che Handelszeitung bie­tet kaum noch nutz­ba­ren Inhalt für den Privatanleger.

Private Banking: Die besten Private Banker 2009

Ausgangslage

Es ging ein Brief an die Banken, mit dem Wunsch zwei Millionen Euro mög­lichst ohne Verlustrisiko anzu­le­gen. Die Summe wur­de in die­sem Umfang gewählt, damit die Banken nicht irgend­wel­che stan­dar­di­sier­te Produktlösung offe­rie­ren konn­ten. Die sie­ben­köp­fi­ge Jury unter Leitung von Professor Thorsten Hens, bewer­te­ten ins­ge­samt 58 Kriterien. Bei den unter­schied­li­chen Gewichtungen der Kriterien gab es Noten zwi­schen 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht). Dabei wur­de den Kosten die höchs­te Gewichtung beigemessen.

Resultat

  • Privatbanken: Julius Bär (Gesamtsieger), Wegelin St. Gallen (2. Platz); Lombard Odier, Pictet, Sarasin, Vontobel, Wegelin Schaffhausen.
  • Universalbanken National: Migros Bank (1.Platz); Credit Suisse, UBS, Zürcher Kantonalbank, Bank Coop, Raiffeisen
  • Universalbanken Regional: Luzerner Kantonalbank (1. Platz), Berner Kantonalbank (2. Platz), Bank Linth (2. Platz); St. Galler Kantonalbank, Valiant Bank, Bank Sparhafen Zürich (Verzicht auf Angebot).

UBS und Credit Suisse enttäuschend

Beide Banken schlu­gen über 20% alter­na­ti­ve Anlagen wie Hedge Funds vor und kaum Direktanlagen. Die bei­den schrie­ben dazu, die Hedge Funds wür­den im per­sön­li­chen Gespräch erläu­tert. Hedge Fonds wür­den gegen­über Direktanlagen bevor­zugt, um eine gerin­ge Wertschwankung und eine aus­rei­chen­de Diversifikation zu errei­chen. Wohl auch wegen der Gebühreneinnahmen. “Je gerin­ger der Anteil der Direktanlagen ist, umso höher sind ver­steck­te Kosten”, erklärt Andreas Beck, Leiter des IVA aus München. Unverhohlen hat die Credit Suisse bei der Präsentation ihres Jahresergebnisses den auch das Ziel gesetzt, die Marge in der Vermögensverwaltung von 32 auf 40% zu stei­gern. Als ob es nie eine Krise gege­ben hät­te, blieb es bei den bei­den Grossbanken beim rei­nen Anlagevorschlag ohne Zusatzinformationen, wie­so gera­de sie trotz der nega­ti­ven Schlagzeilen eine gute Wahl wären.

Warum gewinnt die Migros Bank bei den Universalbanken?

Die Bilanz-Jury gefiel die Kostentransparenz und die güns­ti­gen Pauschalgebühren von 0.9% die sämt­li­che Kosten ent­hal­ten. Der Anlagevorschlag ent­hält einen hohen Anteil der kos­ten­güns­ti­gen ETF.

Private-Banking-Rating 2010: Banken auf dem Prüfstand

Im Jahre 2010 wur­de die­ser Test neu auf­ge­legt, dies­mal gab es neue Sieger.

Unpopulär Zertifikate

Ein ähn­li­cher Test wie die­ser wur­de in Deutschland im Frühsommer 2008 durch­ge­führt, damals gab es Vermögensaufteilung mit einem Zertifikatsanteil von bis zu 23%. Seit den Verlusten von Lehman-Brothers-Kunden sind die­se aus den Portfoliovorschlägen prak­tisch ver­schwun­den. Leider haben die kos­ten­güns­ti­gen ETF nur spär­lich den Weg in die Anlagenvorschläge gefunden.

Meine Meinung

Aus dem oben genann­ten Artikel kann auch ent­nom­men wer­den, dass die Kunden in Deutschland offen­sicht­lich wesent­lich kos­ten­be­wuss­ter sind. So betru­gen die Gebührenpauschalen dort 0.81% gegen­über 1.1% in der Schweiz, ein Unterschied von 30%. Leider sind die Online-Trading-Anbieter der Schweiz gegen­über dem aus­län­di­schen Anbieter auch erheb­lich teurer.

Teure Online-Broker in der Schweiz

Hierzu ein Beispiel der Migros Bank: Kauf von 100 bzw. 1000 Novartis Aktien — Kurs 53.60

200 Aktien Courtage 1000 Aktien Courtage
Bank E‑Ba. Betreuer E‑Ba. Betreuer
Migros Bank mit Ticket Fee 40.00 100.00 40.00 100.00
Swissquote 50.00 N/A 175.00 N/A
Berner Kantonalbank / trade-net 39.30 117.92 123.00 428.80
Zürcher Kantonalbank 53.60 107.20 268.00 536.00
Raiffeisenbank Luzern 50.00 117.92 148.64 553.80
Creit Suisse 92.90 117.92 511.00 536.00
UBS 101.84 128.64 428.80 536.00

Hier ist die Migros Bank ab Transaktionen von zir­ka CHF 40’000.– am güns­tigs­ten. Bei Transaktionen im Wert von 10’000 bis 40’000 sind die Keytrade Bank und Saxo Bank die güns­tigs­ten, sie­he Direktbanken und Online-Broker der Schweiz. Zudem haben sich nicht die tech­no­lo­gi­schen Einschränkungen wie die Migros Bank, die­se sind teil­wei­se sehr stos­send. Beispielweise kön­nen ab Uhr 17.30 kei­ne Aufträge für den aktu­el­len Tag plat­ziert wer­den. Jemand der den Handel an der US-Börse bevor­zugt, hat damit gros­se Nachteile. Im Weiteren sind kei­ne Realtime Kurse in der Online-Plattform ersicht­lich. Auch das Löschen von Aufträgen gestal­tet sich an gewis­sen aus­län­di­schen Börsen als schwie­rig. Anderseits kön­nen fast alle ETFs gehan­delt wer­den, unab­hän­gig der schwei­ze­ri­schen Zulassung.

Die Schweizer lassen sich von ihren Banken abzocken

Dass es auch güns­ti­ger geht, zeigt uns das Ausland. Schon nur in Deutschland sind die Courtagen (Kommissionen) erheb­lich tie­fer, sie­he Broker-Test. Mehrere hun­dert Franken Courtagen für den Kauf von Aktien im Wert von CHF 50‘000.– muss als Abzocke wahr­ge­nom­men wer­den. Natürlich kön­nen ver­mö­gen­de Kunden der Grossbanken bes­se­re Konditionen aus­han­deln. Aber nicht jeder Privatanleger ist auch ein Millionär, daher soll­ten sich die meis­ten Privatanleger von die­sen teu­ren Grossbanken verabschieden.

In den USA beträgt die Transaktionskosten nur ein Bruchteil, was von den Schweizer Banken ver­langt wird, auch die Migros Bank kann nicht mit­hal­ten, sie­he Online Broker Review. Warum wir auch im Online-Trading eine Hochpreisinsel sind, ist mir unver­ständ­lich. Die Schweizer Bürger las­sen sich von ihren Versicherungen, Mobilfunk-Anbieter, Banken usw. aus­neh­men. Es macht wenig Sinn einer Aktion eines Kaufhauses nach zuren­nen und gleich­zei­tig zig hun­dert von CHF jähr­lich für ande­re Budgetposten aus dem Fenster zu wer­fen, nur weil wir zu trä­ge sind, den Vertragspartner zu wechseln.

Der S&P 500 durch­brach das Tief 741.02 vom 21.11.2008. Damit hat der S&P 500 den tiefs­ten Stand seit 18.12.1996. Der S&P 500 ver­lor 11% im Februar, das ist der zweit schlech­tes­te Februar – über­trof­fen nur im Jahre 1933 mit einem Minus von 18.4%.

Prognosen

Entgegen der Vorhersagen vie­ler Analysten wur­den die Novembertiefs 2008 bei den wich­tigs­ten Aktien-Indizies ende Februar noch­mals unter­schrit­ten. Zurzeit herrscht bei den meis­ten Aktienmarktexperten bezüg­lich Prognosen Zurückhaltung. Wahrscheinlich wol­len sie sich nicht län­ger lächer­lich machen mit ihren fal­schen Vorhersagen. Trotzdem gibt es Analysten, wel­che ihre frü­her gemach­ten Prognosen für das 2009 schon nach unten korrigieren.

Goldman Sachs Group Inc. und UBS AG Analysten haben ihre Prognosen des S&P 500 auf Grund der gefal­le­nen Unternehmensgewinne für das Jahr 2008 nach unten ange­passt. David Kostin von Goldman Sachs redu­zier­te sei­ne Prognose von 1100 auf 940 und schliesst einen vor­über­ge­hen­den Tiefstand von 650 in die­sem Jahr nicht aus. David Bianco, UBS redu­zier­te von 1300 auf 1100.

Der S&P 500 wies am 26.2.2008 ein KGV von 12.8 über den Zeitraum von 10 Jahren aus. Gemäss dem Robert Shiller, Yale Universitätsprofessor und Buchautor von “Irrational Exuberance, ist dies das güns­tigs­te KGV sein dem Februar 2008. Der Durchschnitt über 10 Jahre lässt ver­mu­ten, dass die Aktien zur­zeit güns­tig sei­en. Ob dies so ist, wer­den uns die nächs­ten 10 Jahre zeigen.

Mein Portfolio

Nach den ers­ten zwei Monaten des 2009 ist Rendite mei­nes Portfolios nur knapp im Plus. Kurzeitig war ich 3% im Plus. Dank dem gestie­ge­nen Goldpreis sowie dem teue­ren USD gegen­über dem CHF und den Verkauf der Short ETF auf EURO STOXX 50 bzw. DAX habe ich mir kei­ne wei­te­ren Verluste hin­ein­ge­zo­gen. Zurzeit ste­he ich mei­ner Aktienquote von ~24% ein biss­chen skep­tisch gegen­über. In den nächs­ten Tagen wer­de ich viel­leicht wie­der in einen oder meh­re­re Short-ETFs inves­tie­ren. Zurzeit sehe ich kei­nen Grund, war­um die Aktienkurse für einen län­ge­ren Zeitraum stei­gen soll­ten, auch eine kur­ze Bärenmarktrally hal­te ich für wenig wahr­schein­lich. Es gibt kaum posi­ti­ve Meldungen zur Finanzkrise und auch die welt­wei­te Konjunktur scheint noch weit weg von ihrem Tiefpunkt zu sein.

Der MSCI World Index stand am 27.02.2009 auf 750.863, d.h. er hat über 55% gegen­über sei­nem Hoch im 2007 mit 1682.351 ver­lo­ren. Auf Grund mei­ner Strategie müss­te ich bei einem Punktestand weni­ger als 670 mei­ne Aktienposition wei­ter aus­bau­en, ob ich dies mache, weiss ich noch nicht…

portfolio200902

Im Februar 2006 kau­fe ich mei­ne ers­ten Aktien, zuvor waren mir die Handelsbörsen völ­lig egal. Noch, bis vor 11 Jahren hät­te, ich auch nicht genü­gend Geld gehabt, um in Wertpapiere zu inves­tie­ren. Ich benutz­te mein selbst ver­dien­tes Geld aus­schliess­lich für das Reisen. Das Geld was ich bis­her wenig erfolg­reich an der Börse inves­tier­te habe, kam ich der Brieftasche mei­ner Eltern verdanken.

Da ich meh­re­re län­ge­re Reisen und Sprachaufenthalte mach­te, habe ich schon eini­ge Male mei­ne Erwerbstätigkeit für die Zeitdauer von 9 – 13 Monaten auf­ge­ge­ben, dabei habe ich mich nie um Finanz- oder Wirtschaftskrisen geküm­mert. Ich hat­te mit einer Ausnahme auch immer mei­ne Arbeitgeber gekün­digt, in mei­nen über 20 Jahren als Softwareentwickler habe ich den Arbeitgeber schon zir­ka 8‑mal gewech­selt, wobei ich auch schon zwei­mal indi­rekt wie­der für den­sel­ben gear­bei­tet habe. Natürlich spür­te ich die Konjunkturzyklen bei der Jobsuche, in eini­gen Jahren wie bei­spiels­wei­se im Jahre 2000, war die Jobsuche sehr ein­fach in andern Jahren wie­der etwas schwie­ri­ger, ob dies mit den Aktienkursen kor­re­liert, habe ich nicht untersucht.

Auf Grund mei­ner bes­se­ren finan­zi­el­len Lage hat­te ich in der zwei­ten Jahreshälfte des Jahres 2006 auch eini­ge Beratungsgespräche bei ver­schie­de­nen Banken. Dazu gehör­ten auch die UBS und CS, übri­gens kann ich sol­che Gespräche sehr emp­feh­len. Ich habe aber nie eines von den Beratern emp­foh­len Produkt gekauft, ich fand die­se Gespräche aber moti­vie­rend genug, um mich selbst mit der Materie des Investierens auseinanderzusetzen.

Wie mehr ich mich mit dem Thema Investieren beschäf­tig­te, je mehr merk­te ich, dass ich mei­ne Anlageentscheidungen selbst tref­fen woll­te. Daraus ent­stand auch die­ses Weblog, ich bin heu­te je den mehr über­zeugt, dass die meis­ten Privatanleger mit Geduld, Disziplin und der geeig­ne­ten Börsenonline-Handelsplattform sein Portfolio selbst mana­gen kann.

Auch wenn ich heu­te mehr mate­ri­el­les Vermögen habe, als noch vor eini­gen Jahren, füh­le ich mich nicht glück­li­cher. Beispielsweise mach­te ich im Oktober 2007 eine 10-tägi­ge Frachtschiffreise von Le Havre nach Guadeloupe, ich war wäh­rend die­ser Zeit ohne Börsenkurse. Aber schon zwei Tage nach mei­ner Ankunft in Guadeloupe hat­te ich mei­ne ers­ten Börsentransaktionen aus­ge­löst. Ich wur­de zeit­wei­lig zum Sklaven der täg­li­chen Börsenkurse, dadurch das die Börse in den letz­ten Monaten so vola­til waren, habe ich mich die­sen Fesseln wie­der befreit. Heute kön­nen mir auch ein Auf oder Ab von eini­gen Prozenten an einem Tag nichts mehr anha­ben, wobei ich in den letz­ten bei­den Monaten nur noch wäh­rend mei­ner Mittagspause ab und zu die Obligationskurse kurz betrachtete.

Da ich finan­zi­ell unab­hän­gig bin, stel­len sich aber auch posi­ti­ve Effekte ein. Beispielsweise erlau­be ich mir, gewis­se schwei­ze­ri­sche Eliten oder auch Banken in mei­nem Weblog zu kri­ti­sie­ren. Wahrscheinlich ver­spie­le ich damit die Chance, jemals für eine schwei­ze­ri­sche Grossbank als Informatiker arbei­ten zu kön­nen. Dieses Risiko gehe ich aber ger­ne ein, es muss auch in der Schweiz noch Leute geben, wel­che die ver­fehl­te Politik unse­rer Eliten infra­ge stellt. Auch die Einheimischen der ärme­ren Länder kön­nen nun wäh­rend mei­ner Reisen auf bes­ser Deals mit mir hof­fen. Ich las­se mich lie­ber von einem armen Afrikaner für sein Kunsthandwerk abzo­cken als von einem über­zahl­ten Taugenichts einer Grossbank.

Ich habe mir vor­ge­nom­men, nur noch weni­ge Einträge in die­sem Weblog über das Investieren bzw. Wirtschaftskrise zu schrei­ben. Nach drei Jahren inten­si­ver Beschäftigung mit Geldanlagen und der in den Medien all­ge­gen­wär­ti­gen Finanz- und Wirtschaftskrise ver­liert für mich das Thema den Reiz. SF Börse des SF1 kann ich schon gar nicht mehr schau­en und auch Bloomber-TV lang­weilt mich immer mehr – es kann auch zu viel sein. Das Geschehen an den Märkten ist mei­ner Meinung nach geprägt von Zufall und die von den teu­ren Experten her­vor­ge­brach­ten ein­fa­chen und leicht eru­ier­ba­ren Kausalitäten, die das Geschehen begrün­den sol­len, als ein bei­läu­fi­ges Rauschen zu ignorieren.

Ferner ist der Aufwand für die Erstellung die­ses Weblog zeit­in­ten­siv und es ist frag­lich, ob ich mein ange­peil­tes Zielpublikum damit errei­chen kann.

Aktienperformance im 2008

 

Index Punktestand 31.12.2008 Performance 2008
SMI 5534.53 -35%
SPI 4567.57 -34%
S&P 500 903.25 -38.5%
Dow Jones 8776.39 -34%

Die Marktkapitalisierung in der Schweiz ist gegen­über dem Vorjahr um fast 400 Milliarden CHF geschrumpft, die­se Summe ent­spricht 80% im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Weltweit wur­den gemäss Bloomberg 30‘000 Mrd. CHF an Börsenwerten vernichtet.

Die Prognosen der Schweizer Wirtschaftseliten für das 2008

Wie sich die Börsenprofis bei ihren Prognosen für das Jahr 2008 dane­ben lagen, kön­nen Sie mei­nem Blog unter der Kategorie Prognosen Profis 2008 ent­neh­men und mit den oben ange­ge­be­nen Punkteständen der Indizes ver­glei­chen. Fast alle hat­ten für das Jahr 2008 stei­gen­de Kurse pro­gnos­ti­ziert, daher lagen die meis­ten Experten je nach Indizes zwi­schen 35 bis 45% dane­ben. Die Prognosen der Aktienexperten waren in den bei­den letz­ten bei­den Jahren völ­lig falsch, aber auch die Ökonomen mit ihren Konjunkturprognosen waren viel zu opti­mis­tisch, hier­zu zwei Beispiele:

28.12.07–10.1.08: stocks, Seite 12, “Herr Jaeger kaufen Sie jetzt Aktien?”

Stocks: Eine an den Börsen heiss dis­ku­tier­te Frage: Wird die Hypothekenkrise die USA in eine Rezession führen?
Jaeger: Nein, das sehe ich zur­zeit über­haupt nicht. Die USA sind enorm wett­be­werbs­fä­hig. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts betrug im drit­ten Quartal hoch­ge­rech­net aufs Jahr 4.9%. Das ist ein sen­sa­tio­nel­ler Wert. Die Arbeitsproduktivität wuchs gemäss neus­ten Zahlen um mehr als sechs Prozent. Wer da eine bevor­ste­hen­de Rezession sieht, den ver­ste­he ich schlicht­weg nicht.

Stocks: Ein Börsencrash ist somit unwahrscheinlich?
Jaeger: Mit Blick auf die real­wirt­schaft­li­che Entwicklung ist ein sol­cher Crash kaum vorstellbar.

Stocks: Haben Sie in den ver­gan­ge­nen zwei Monaten Aktien gekauft?
Jaeger: Das habe ist. Unter ande­rem Aktien von UBS.

Der Wirtschaftsprofessor Franz Jaeger erwar­tet für das Jahr 2008 ein Wachstum des Schweizer Bruttoinlandsproduktes von 2.0 bis 2.5%. In die­sem Rahmen bewe­gen sich auch die Schätzungen der Schweizer Konjunkturforschungsstellen. Die BAK Konjunkturforschung Basel rech­net für das Jahr 2008 mit einem Plus von 2.3%. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich pro­gnos­ti­ziert ein rea­les BIP-Wachstum von 2.1%. Und das Seco schätzt, dass die Schweizer Wirtschaft im nächs­ten Jahr um 1.9% wach­sen wird.

Weltwoche 42/08, Gerold Bührer ist Präsident von Economiesuisse, “Die Schweiz muss die Chance packen”

Pessimisten und Liberalismuskritiker in Europa und auch in der Schweiz pro­kla­mie­ren bereits das Ende des Kapitalismus. Sie rufen nach mas­si­ven staat­li­chen Interventionen und sehen die Felle der frei­heit­li­chen Ordnung nicht ohne Schadenfreude davon­schwim­men. Dies, obwohl in der Schweiz im Gegensatz zu den USA und ande­ren Ländern bis­her kei­ne Steuergelder zur Rettung kon­kur­si­ter Banken ein­ge­setzt wer­den muss­ten. Und auch aus der Industrie kom­men, anders als in zahl­rei­chen Ländern, kei­ne Subventionsbegehren. Ich bin über­zeugt: Das schwei­ze­ri­sche Bankensystem und auch der Werk- und Dienstleistungsplatz wider­ste­hen dem Sturm ein­mal mehr.
Die Schweizer Banken gehö­ren zu den best­ka­pi­ta­li­sier­ten Instituten der Welt. Schon in der gros­sen Immobilienkrise der neun­zi­ger Jahre, wo über fünf­zig Milliarden Franken Abschreibungen ver­daut wer­den muss­ten, bedurf­te es kei­nes Steuerfrankens zur Rettung pri­va­ter Banken.

Weltwoche 42/2008


Am Erscheinungsdatum die­ses Berichts muss­te die UBS durch die SNB und den Bund geret­tet werden.

Mein Portfolio 2008

Ich habe das Börsenjahr 2008 mit einem Minus von zir­ka 4% abge­schlos­sen. Wenn Sie die Bilanz mei­ner Anlageklassen lesen, so sehen Sie fast nur Verlierer. Nun, bis und mit dem Lehman Brother Desaster vom 15.9.2008 besass ich eini­ge Short-ETFs auf unter­schied­li­chen Aktienindizes. Am 16.9.2008 habe ich mei­ne letz­te Shortposition ver­kauft, und habe danach lang­sam Longpositionen in Aktien und Aktien-ETFs auf­ge­baut. Bis zu die­sem Zeitpunkt war ich über 3% im Plus, ich habe die Auswirkungen auf die Aktienkurse die­ser Insolvenz völ­lig falsch ein­ge­schätzt. Zudem brach der Kurs von Immoeast ab September rich­tig­ge­hend ein.

Meine grössten Verlierer

 

Anlage Kurs vom 31.12.2008 2008
Immoeast Aktie Immobiliengesellschaft 0.46 -82.61
GBP Währung 1.5599 -30.67
EasyETF GSCI (USD) 35.6 -24.55

Fremdwährungen

Die Fremdwährungen haben mich im 2008 sehr viel Rendite gekos­tet. Wobei dies in der Zukunft sehr schnell wie­der ändern kann, seit der Rettung der UBS durch den Bund und der Nationalbank glau­be ich nicht mehr an die Zukunft eines noch stär­ke­ren CHF. Die Schweiz setzt auf die Karte Hoffnung, die­se könn­te sich bei der mög­li­chen nächs­ten Verwerfung am Bankensystem als Trugschluss erweisen.

Währung Kurs vom 31.12.2008 2008 Gesamte Rendite
EUR 1.49 -9.29 -6.6%
GBP 1.5599 -30.67 -36.15%
USD 1.0677 -3.88 -5.1%

Den GBP hät­te ich lie­ber nicht mehr in mei­nem Portfolio, ich glau­be Grossbritannien wird eine schwe­re Wirtschaftskrise durchleben.

Assetklassen

Anleihen

Ich hat­te bis­her noch nie Staatsanleihen in mei­nem Portfolio, ich bevor­zu­ge Unternehmensanleihen mit der Bonität Investement-Grade. Wie dem fol­gen­den Chart ent­nom­men wer­den kann, stürz­ten die Kurse die­ser Unternehmensanleihen kur­zei­tig sehr stark ab.

iShares € Corporate Bond (DE0002511243)

Viele Börsenprofis prei­sen die Unternehmensanleihen für das 2009 an, ich bin der Meinung, dass die­se Empfehlung zu spät kommt. Gute Kaufgelegenheiten für den Privatanleger gab es im September, Oktober und November des 2008. High Yield Unternehmensanleihen soll­ten der Privatanleger in Fonds oder viel­leicht auch in einem ETF wie dem db x‑trackers Itraxx Crossover 5‑Year Total Return Index ETF (ISIN LU0290359032) kau­fen. In den USA gibt es auch eini­ge High Yield ETF, natür­lich in USD. Wenn ich die­ser Anlageklasse auch die Währungsverluste des GBP und EUR zu rech­nen müss­te, wäre die Bilanz auch nicht gera­de positiv.

Aktien

Mein Aktien und Aktien-ETFs sind zwi­schen 2 bis 20% im Minus.

Immobilien

Mit Immobilienfonds habe ich im Jahr 2008 eini­ge Gewinne ver­bu­chen kön­nen, aber schon wie erwähnt war die Immobiliengesellschaft Immoeast die schlech­tes­te Position in mei­nem Portfolio, daher ist auch in die­ser Anlageklasse mei­ne Rendite negativ.

Rohstoffe

Beim ZKB-Gold ETF gab es leich­te Verluste, viel­mehr habe ich mit dem EasyETF GSCI verloren.

Sparkonto, Festgeld und Geldmarkt

Die aktu­el­len Anteile in Cash und Anleihen in mei­nem Portfolio haben etwa den­sel­ben pro­zen­tua­len Anteil. Auf Grund der Zinssenkungen der SNB ist eine Festgeldanlage inzwi­schen unat­trak­tiv, bei einem Sparkonto erhält man zur­zeit höhe­re Zinsen. Eine Alternative für das Anlegen von EUR ist der db x‑trackers EONIA Total Return Index ETF (LU0290358497) . Wobei dabei der Gewinn durch die Courtage und eidg. Umsatzabgabe für eine Anlagedauer unter einem Jahr gering ausfällt.

Strukturierte Produkt und Wandelanleihe

Meine Bedenken gegen­über struk­tu­rier­ten Produkten kön­nen Sie im Eintrag “Exchange Traded Funds (ETF) die Alternative zu Strukturierte Produkten und Aktienfonds” nach­le­sen. Trotzdem kauf­te ich mir am 31.10.2008 zum ers­ten Mal eine Wandelanleihe, weil der Preis mit 96 deut­lich unter CHF 100 lag. Eine Wandelanleihe unter­schei­det sich aber zu einem struk­tu­rier­ten Produkt mit Kapitalschutz:

  • Wahrscheinlich sind die Wandelanleihen güns­ti­ger und sicher­lich trans­pa­ren­ter, was die Preisfeststellung und Bewertung anbelangt.
  • Die Liquidität einer Wandelanleihen ist weit höher als bei einem struk­tu­rier­ten Produkt, da sie nor­ma­ler­wei­se von vie­len Markteilnehmern gehan­delt wird.

Altersvorsorge mit 3a

Bisher hat­te ich eine beschei­de­ne Summe in den UBS Vitainvest 25 (CH0022476466) inves­tiert. Da ich aber einen Teil mei­ner Bankbeziehung zur UBS auf­lös­te, wech­sel­te ich in den Mi-Fonds (CH) 40 V (CH0023406520).
Beide Finanzinstitute bie­ten einen Fond mit einem Aktienanteil von 40% an, hier­zu den Performance-Vergleich für die bei­den Jahre 2007 und 2008.

Fonds Courtage/
Ausgabekommission
Depotkosten Kosten (TER) p.a. 2007 2008
Mi-Fonds (CH) 40 V kei­ne kei­ne 0.92% 0.5% -16.8%
UBS Vitainvest 40 maxi­mal 3% 0.1% 1.62% -1.35% -18.46%

Beide 3a-Fonds kön­nen nicht über­zeu­gen, die Kosten beim UBS-Fonds lie­gen zudem mit 1.62 p.a. sehr hoch. Weiter berech­net die UBS die Depotkosten und eine Ausgabekommission beim Kauf von Anteilen, nicht so die Migrosbank.

Gemäss dem Tagesanzeiger erziel­ten im Jahre 2008 die UBS-Produkte Vitainvest 40 und Vitainvest 50 die gröss­ten Einbussen aller 3a-Fonds, sie­he “Ein ein­zi­ger 3a-Fonds mit schwar­zen Zahlen”. Die Bilanz kommt zum Schluss, dass es bei den 3a-Fonds enor­me Differenzen gibt. In den letz­ten drei und sie­ben Jahren war die Swisscanto mit ihren Oeko-3-BVG-Produkten die Gewinnerin, wäh­rend die UBS mit ihren Produkten nega­tiv abfällt, sie­he Enorme Differenzen.