Seit Mitte 2006 bin ich regel­mäs­si­ger Leser des Schweizer Anlegermagazin Stocks, eines was mir an die­sem Magazin miss­fällt ist der Börsenkompass. Im November 2005 (23/2005) wur­de die­ser ein­ge­führt, er lie­fert Kauf- und Verkaufsempfehlungen basie­rend auf den fol­gen­den 5 Indikatoren:

Börsenkompass Indikatoren
Dollar: Ein 7‑Wochen-Hoch beim Dollar gegen­über dem Franken bedeu­tet ein Kauf- ein 7‑Wochen-Tief ein Verkaufssignal.

Zinsen: Ein 38-Wochen-Hoch respek­ti­ve –Tief (10-jäh­ri­ge Bundesanleihe und/oder US-T-Bond) gilt als Verkaufs bzw. resp. Kaufsignal. Das Zinssignal dreht, wenn ent­we­der die Staatsanleihen Zinsen (SA‑Z) und/oder die Geldmarktzinsen (GM‑Z) dre­hen. Somit müs­sen jeweils 3 der 5 Märkte (USA, D, GB, CH, JP) ein Kaufsignal liefern.

Erdöl: Ein 8‑Wochen-Hoch beim Ölpreis bedeu­tet ein Verkaufs‑, ein 8‑Wochen-Tief ein Kaufsignal für die Börsen.

Märkte: Bei der 12-Wochen-Indizies-Methode der 77 wich­tigs­ten Börsen muss das Verhältnis der Märkte drei­mal posi­tiv sein.

Saison: (bis Heft 11/2007) Mitte Okt. bis Mitte April sind die sta­tis­tisch die bes­ten Börsenmonate. Diese Zeit lie­fert ein Kauf‑, die ande­ren ein Verkaufssignal.
Saison: (ab Heft 12/2007) Mitte Okt. bis Mitte Juli sind sta­tis­tisch die bes­ten Börsenmonate. Diese Zeit lie­fert ein Kauf‑, die ande­ren ein Verkaufssignal. 

Historie
Im Heft vom 18/2006 behaup­tet Stocks, dass die Methoden von Statistikspezialist Uwe Lang nach­ge­wie­sen wur­den. Diese sta­tis­ti­schen Nachweise wür­de ich ger­ne sehen und über­prü­fen. Dass er im Herbst 1999 vor dem Aktiencrash im Jahre 2000 warn­te, macht ihn mit sei­nen Methoden noch lan­ge nicht zum unfehl­ba­ren Propheten.

Gemäss der Definition von Stocks soll der Börsenkompass ein makro­öko­no­mi­sches Bild über die kurz­fris­ti­gen Chancen und Gefahren für die Aktienmärkte wie­der­ge­ben. Im Heft 18/2006 bemerkt Stocks: „Der Börsenkompass ist nicht dazu in der Lage, zu sagen, WANN eine Korrektur kommt. Der Börsenkompass sagt nur, OB eine Korrektur fäl­lig ist oder nicht“. Die bei­den wider­sprüch­li­chen Aussagen allei­ne unter­streicht die Unbrauchbarkeit des Börsenkompasses.

Im Heft 19/2006 das ers­te Eingeständnis, das der Kompass dies­mal in der Tat falsch lag.

Heft 12/2007 das zwei­te Eingeständnis, dass der Kompass die letz­ten vier Wochen mit 1:4, also „uzie­ren“, falsch lag. Nun sol­len es die ers­ten Flicken am Saisonsignal und viel­leicht spä­ter am Zinssignal ange­bracht werden.

Warum wird der Kompass nie funktionieren?
Ich und wahr­schein­lich die meis­ten Stocksleser igno­rie­ren den Börsenkompass. Ich emp­feh­le den Stocks-Redakteuren, sich in das Buch „Das zählt an der Börse“ von Ken Fisher hin­ein zu lesen. Dieses Buch wider­legt 4 von 5 Indikatoren, die Stocks für den Börsenkompass verwendet.

Zu Thema schwa­chen Dollar gibt es eini­ges in die­sem Buch zu erfah­ren. Das Wichtigste: Eine schwa­che Währung weist nicht auf einen schwa­chen Börsenertrag hin, nicht in den USA und auch nicht in der Schweiz.

Ab Seite 72 wird auf den Zinssatz-Hokupokus ein­ge­gan­gen. Es ist zu lesen, dass die Erhöhung der Leitzinsen um ein Viertel oder hal­ben Prozentpunkt kaum ein Ereignis ist, wel­ches die Märkte bewegt.

Bezüglich Öl ist zu erfah­ren, dass es einen Korrelationskoeffizienten von ‑0.11 zu Aktien auf­weist. Ein R‑Quadrat von 0.01 ist dahin­ge­hend zu inter­pre­tie­ren, dass nur ein Prozent der Aktienbewegungen, auf die Veränderungen des Ölpreises zurück­zu­füh­ren sind.

Beim Saisoneffekt gibt es eini­ges ab der Seite 209 zu lesen. Stocks hat aber schon selbst erkannt, dass die­ses Signal bis­her nicht funk­tio­nier­te. Wobei inner­halb von zwei Wochen die Statistik auf ein­mal von Mitte Okt. bis Mitte April auf Mitte Okt. auf Mitte Juli geän­dert wur­de. Es erstaunt mich, wie doch sta­tis­ti­sche nach­ge­wie­se­ne Daten plötz­lich so schnell ändern. Im Buch von Ken Fisher sind die monat­li­chen Renditen des S&P 500 von 1926 – 2005 auf­ge­führt, wel­chen sta­tis­ti­schen Daten unter­liegt der Saisoneffekt des Stocks-Magazins?

Wäre der Magnetkompass zur Bestimmung der Nordrichtung auf dem­sel­ben tie­fen Funktionsniveau wie der Stocks-Börsenkompass, so wäre Italien manch­mal in der nörd­li­chen Richtung von Bern. Es wäre schön, wenn Stocks in der Zukunft auf die­sen Hokuspokus ver­zich­tet oder den Nachweis erbringt, dass die Signale in der Vergangenheit jemals funk­tio­niert haben.

Die Informationen die­ser zwei Bücher prä­gen hof­fent­lich mei­ne zukünf­ti­ge Anlagestrategie. Beide Bücher prä­sen­tie­ren ernüch­tern­de Daten von eini­gen empi­ri­schen Studien, die den Privatanleger als Underperformer aus­wei­sen. Diese Lektüren hal­ten dem Privatanleger einen Spiegel vor, die­ser kann den Blick ver­weh­ren und auch in der Zukunft sei­ner Selbstüberschätzung unter­lie­gen. Mir haben die­se Bücher die Augen geöff­net, ich will ab heu­te nur noch eine durch­schnitt­li­che Rendite einfahren.

Genial einfach investieren, Martin Weber

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Die sind eini­ge für mich wich­ti­ge Aussagen die­ses Buches:

Buch: Die Kurse indi­vi­du­el­ler Aktien fol­gen einem Zufallsprinzip 
Daraus ergibt sich, das Stock-Picking kei­ne Gewinn brin­gen­de Strategie ist.

Buch: Privatanleger kön­nen nicht erwar­ten den Markt zu schlagen.
Das mensch­li­che Selbstbewusstsein weiss es wie­der ein­mal bes­ser und glaubt er kön­ne den Markt schla­gen. Empirische Studien kom­men zu einem ande­ren Ergebnis, die Unterperformance der Privatanleger ist ernüchternd.

Buch: Es exis­tie­ren Anlagestrategien, die in der Vergangenheit den Markt geschla­gen haben.
Leider las­sen sich sol­che Strategien nur von weni­gen sehr rei­chen Privatpersonen direkt umset­zen, andern­falls wer­den erfolg­rei­che Fonds benö­tigt, die den Markt schla­gen, wel­che ihre Mehrrendite durch Gebühren wie­der zunichtemachen.

Buch: Diversifiziere.
Die Empfehlung — durch Diversifikation, bei glei­cher Rendite das Risiko redu­zie­ren. Leider wer­den in den Medien oder Fachzeitschriften noch immer Portfolios prä­sen­tiert, wel­che bei­spiels­wei­se auf weni­ge inlän­di­sche Titel set­zen und bestimm­te Asset Klassen völ­lig ignorieren.

Buch: Sind die Risikowahrnehmungen und die Risikoeinstellung des Anlegers bekannt, so lässt sich bei gege­be­nen Renditeerwartungen das best­mög­li­che Portfolio bestimmen.
Die Risikowahrnehmung ist eine sub­jek­ti­ve Grösse, die sich bei­spiels­wei­se durch Erfolge oder Misserfolge in der Vergangenheit ver­än­dert. Auf der Basis der Risikoeinstellung, die aus der Risikowahrnehmung abge­lei­tet wird, ergibt sich das indi­vi­du­el­le Portfolio.

Buch: Intuitive Anlageentscheidungen über lan­ge Zeiträume sind meis­tens falsch! Lassen Sie sich bera­ten, doch glau­ben Sie dabei nicht alles, was man Ihnen empfiehlt.
In die­sem Absatz steht wei­ter geschrie­ben: „In aller Gemütsruhe anle­gen – ver­nünf­tig streu­en und nicht sinn­los han­deln“.

Souverän Investieren, Gerd Kommer

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Die Anlagestrategie die­ses Buch wird selbst mit den drei Schlagworten low cost, buy-and-hold und sys­te­ma­tisch Diversifiziert beschrie­ben. Mit nied­ri­gen Kosten ist die Minimierung der Transaktionskosten gemeint, weil die­se die lang­fris­ti­gen Nettorenditen des Wertpapierinvestments erheb­lich beein­flus­sen. Hinter Buy-and-Hold ver­steht der Autor, dass eine pas­si­ve Strategie für die Mehrzahl der Anleger einer akti­ven vor­zu­zie­hen ist. Durch sys­te­ma­ti­sches diver­si­fi­zie­ren kann ohne Verzicht auf die Rendite das Risiko her­ab­ge­setzt gesetzt werden.

Im Kapitel 4 wird dem Leser fun­diert erklärt war­um der Versuch den Markt zu schla­gen nur zufäl­lig sein kann, statt­des­sen führt der Erfolg an der Börse über die moder­ne Portfoliotheorie. Dieses Kapitel wird mit der Erkenntnis abge­schlos­sen, dass die Wahl der Asset-Klassen und deren Gewichtung die ent­schei­den­den Kriterien von Risiko und Rendite eines Portfolios sind.

Das Kapitel 5 geht es an die Irrtümer über Wertpapieranlagen. Hierzu eini­ge Beispiele:

Buch: Transaktionskosten sind von unter­ge­ord­ne­ter Bedeutung.
Wegen des Zinseszinseffekts spielt es eine erheb­li­che Rolle ob die Kosten nur 0.3% oder 2% und mehr betra­gen. Im Buch hat es dazu aus­führ­li­che Berechnungen.

Buch: Fondsbewertung habe einen Nutzen.
Hierzu habe ich nur einen Satz aus­ge­sucht: „Gute Ergebnisse in der Vergangenheit bie­ten auf Grund der man­geln­den Performance-Konstanz von Investmentfonds kei­ner­lei Gewähr für die Zukunft“.

Buch: Experten kön­nen den bes­ten Einstiegszeitpunkt finden.
Es ist unbe­strit­ten das der Kalenderzeitraum für den Markteintritt bei einem Anlagezeitraum von unter 25 Jahren sich erheb­lich auf die Rendite aus­wirkt. Letztlich gibt es aber kei­ne Methode, die den güns­ti­gen Markteintritt vor­aus­sa­gen kann.

Kapitel 6 ist die Überprüfung der der­zei­ti­gen Anlagestrategie. In die­sem Abschnitt wird kri­tisch die Nützlichkeit von ver­schie­de­nen Investmentprodukten bespro­chen. Ausserdem wird dem Privatanleger erklärt, war­um Einzeltitel unge­eig­net sind und höchs­tens als Spassfaktor zu han­deln ist.

Das Spiel ist doch zu gewin­nen, mit der Anlagestrategie von Kapitel 7. Hierbei geht es um die Umsetzung der Strategie mit Indexanlagen, die diver­si­fi­ziert alle Weltregionen abdeckt.

Im abschlies­sen­den Kapitel gibt es noch zwan­zig Gebote für den ratio­na­len Anleger. Ein Beispiel hierzu:
Buch: Nicht auf Investmentpornografie her­ein­fal­len.Mindestens 90% Prozent der Informationen über die Wertpapiermärkte sind nicht nur nutz­los, son­dern hoch­gra­dig schädlich.

Bei vie­len Firmen ist seit zir­ka 1998 das Internet am Arbeitsplatz ver­füg­bar, ins­be­son­de­re für Informatikmitarbeiter. Ich habe wäh­rend der letz­ten 7 Jahre ver­ein­zelt beob­ach­tet, dass die Mitarbeiter auf ihrem Desktop Börsenticker haben. Die Ausdrucke von Börsencharts konn­te ich eben­so beim Aussortieren mei­ner Ausdrucke auf einem Arbeitsgruppendrucker fest­stel­len. Ende 2000 konn­te ich die­se Beobachtung gehäuft machen. Zu die­sem Zeitpunkt hat­te ich kein Interesse am Börsenhandel und war auch nicht aktiv, mir stell­te sich damals die Frage, in wie­fern sol­che Börsenbeobachtungsaktivitäten am Arbeitsplatz über­haupt nötig sind. Heute, nach mehr als einem Jahr Börsenhandel Erfahrung und nach dem Lesen ein­schlä­gi­ger Börsenliteratur, kann ich hier­zu eine Antwort geben.

Die stän­di­ge Beobachtung der Börsenkurse ist über­haupt nicht not­wen­dig und ist oft­mals ein Indiz für eine fal­sche Handelsstrategie. Wahrscheinlich muss ein Daytrader den Börsenhandel dau­ernd belau­schen, ich spre­che hier aber von Mitarbeitern, die als Informatiker oder sons­ti­ge Sachbearbeiter ange­stellt sind. Ich hat­te ein­mal eine Arbeitgeberin, wel­che einen Angestellten wegen her­un­ter­la­den von Sexbildern frei­stell­te, ich stell­te mir jetzt die Frage, ob jene Mitarbeiter die wäh­rend ihrer Arbeitszeit den Börsenticker obser­vie­ren eine ähn­li­che „ver­werf­li­che“ Einstellung haben? Das Leben ist nun mal von Sex, Geld und Macht geprägt und damit stel­le ich bei­de Aktivitäten auf die­sel­be Ebene, die ein Arbeitgeber ver­bie­ten oder gewäh­ren kann. Zurück zum Thema — war­um ist die stän­di­ge Beobachtung der Börsenticker unnötig:

  • Jemand der dau­ernd die Kurse beob­ach­tet, kennt wahr­schein­lich sei­ne eige­ne Risikobereitschaft nicht und lebt dau­ernd in der Angst Geld zu ver­lie­ren. Vielleicht hat er oder will er zu viel Geld in einen all­zu vola­ti­len Einzeltitel ste­cken. Ob ein Mitarbeiter, wel­cher geis­tig von der Börsenaktivität absor­biert ist, sei­ne Leistung am Arbeitsplatz noch erbringt?
  • Studien haben bewie­sen, dass ein Privatanleger mit zu vie­len Börsentransaktionen nur Geld ver­liert. Der Spruch „hin und her macht die Taschen leer“ kommt nicht von ungefähr. 
  • Ein Privatanleger mit einer Strategie muss die Kurse nicht dau­ernd über­wa­chen, nur jene die kon­zept­los am Handel teil­neh­men ent­wi­ckeln sol­che Bedürfnisse. Hierzu kann ich nur sagen: „will­kom­men im Verliererspiel“!
  • Jede seriö­se Untersuchung hat her­vor­ge­bracht, dass ein „nor­ma­ler“ Privatanleger in der Vergangenheit mit der Buy-and-Hold Strategie gegen­über dem inten­si­ven Handeln am bes­ten fährt.
  • Ungeduld könn­te ein wei­te­rer Grund für die­ses Verhalten sein, eben aus die­ser Voreiligkeit ent­ste­hen vie­le fal­sche Anlageentscheidungen.
  • Stock-Picking und Market-Timing-Strategie ist in einem mehr oder wenig effi­zi­en­ten Aktienmarkt ein glück­spiel­ar­ti­ges Unterfangen.

Ich habe hier eini­ge Gründe auf­ge­führt, war­um Börsenticker auf dem Desktop eines Arbeitsplatzes für den Arbeitgeber beun­ru­hi­gend sein soll­ten. Als Unternehmer wäre ich sehr besorgt, wenn einer mei­ner Mitarbeiter wäh­rend der Arbeitszeit einer glück­spiel­ar­ti­gen Tätigkeit nach­ge­hen wür­de. Ich wür­de dem Mitarbeiter sei­ner Pflichten erin­nern und eines der bei­den Bücher emp­feh­len oder sogar schenken:
Souverän Investieren, Gerd Kommer
Genial ein­fach inves­tie­ren, Martin Weber

Beobachter Bottis Geldbuch, Giuseppe Botti

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Bei die­sem Buch geht es nicht pri­mär um die Börse, zudem ist es eines der weni­gen Bücher die auf schwei­ze­ri­schen Eigenheiten ein­geht. Die Altersvorsorge und die Besteuerung wer­den aus­führ­lich beschrieben.
Ein hoher Detaillierungsgrad kann von einem 170 Seiten Taschenbuch nicht erwar­tet wer­den. Als nega­tiv emp­fand ich die Angabe eines Musterdepots mit der kon­kre­ten Benennung der Aktien, dies kann den Leser irre­füh­ren. Ich kann die­ses Taschenbuch sehr empfehlen.

Die Börsen Zauberformel, Joel Greenblatt

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Ein lus­ti­ges Buch, bei wel­chem es um die Value-Strategie geht. Die MagicFormula Webseite ist lei­der für Aktien des ame­ri­ka­ni­schen Marktes aus­ge­rich­tet. Konkreter wird die­ses 160 Seiten Büchlein erst ab dem letz­ten Kapitel und im Anhang. Die Formel soll den Markt schla­gen, was mit Statistikdaten im Inhalt auch nach­ge­wie­sen wird. Für Anleger, die ein Stock Picking-Strategie ver­fol­gen, kann die­ses Buch sicher­lich eine Hilfe sein. Mit die­ser Lektüre ent­deck­te ich die Stock Screener.

Der Börse einen Schritt voraus, Peter Lynch

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Ein Privatanleger soll­te sicher­lich nicht nur die­ses ein­te Buch lesen, wir schrei­ben nicht mehr das Jahr 1990 und in der Zwischenzeit hat sich vie­les ver­än­dert. Ein Informationsvorteil für einen Privatanleger wir kaum exis­tie­ren, auch wenn das bör­sen­ko­tier­te Unternehmen direkt vor der Haustüre liegt. Zudem scheint es mir fahr­läs­sig zu sein, auf nur weni­ge Tenbaggern zu set­zen. Die sonst ehr­li­che Art die­ses Buch gefällt mir, nebst den vie­len nütz­li­chen und zeit­lo­sen Ratschlägen. Mit der Befolgung der meis­ten Ratschläge kann der Privatanleger sehr vie­le Börsenfehler ver­mei­den. Als ein Buch für die Abdeckung der Fundamentalanalyse ist es empfehlenswert.

Die richtige Aktie zur richtigen Zeit, Larry Williams

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Die ers­ten 3 Kapitel erklä­ren das Zehnjahresmuster, das Vier-Jahres-Phänomen und dem Oktober-Effekt. Gemäss die­sem Buch sind die Herbstzeiten auf Jahreszahlen, die mit 7 enden, die Kaufgelegenheit für Aktien. In ein paar Monaten, kann sich dies bestä­ti­gen oder auch nicht. Wie der Buchtitel erah­nen lässt, gibt es viel zum Thema Market-Timing. Gemäss dem Autor gibt es eini­ge Indikatoren, wie bei­spiels­wei­se eine über­trie­be­ne Marktstimmung, die auf die Umkehrung der Preise hin­wei­sen. Mit Charts wird unter­legt, dass auch Einzeltitel einem Saisoneffekt unter­lie­gen. In die­sem Buch wird die Value-Strategie als die rich­ti­ge Taktik zele­briert, natür­lich unter­mau­ert mit seriö­sen Fakten.
Dieses Buch ist für den ambi­tio­nier­ten Anleger, wel­che den Markt schla­gen will, wobei auch die­ses Buch bekennt, dass 80% der Fonds dar­an schei­tern. Das Buch wird sei­nem Titel wirk­lich gerecht, für mich der bes­te Ratgeber bezüg­lich Market-Timing und Value-Strategie. Die Ausführungen sind mit har­ten Fakten unter­legt, was den Inhalt des Buches eine beson­de­re Qualität verleiht.

Börsenstrategien für Privatanleger, Beate Sander

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Das Buch behan­delt schon nach weni­gen Seiten das grund­le­gen­de Thema — die Einschätzung der per­sön­li­chen Risikobereitschaft. Ein wei­ters hilf­rei­ches Kapitel wid­met sich der Börsenpsychologie, der Leser erfährt wie die Privatanleger immer wie­der den­sel­ben Fehlern unter­lie­gen. An Ratschlägen man­gelt es nicht, um der Psychofalle zu ent­flie­hen. Es gibt kur­ze Einführungen zu der Fundamentalanalyse und der tech­ni­schen Analyse. Das Buch ist 2006 im Handel erschie­nen und nutzt die­se für einen Überblick über die heu­ti­gen Finanzprodukte wie Exchange Traded Funds, Zertifikate, Hedgefonds usw. Ferner ist auch über Strategien wie Value oder Growth eini­ges zu erfahren.
Ein gefäl­li­ges Buch, mit sehr viel zeit­ge­mäs­ser Information, damit erhält man die Grundlagen, um selbst an der Börse teil­zu­neh­men oder kom­pe­tent sei­nem Anlageberater gegen­über­zu­tre­ten. Müsste ich aus mei­nem Bücher eine Auswahl der bes­ten Börsenbücher tref­fen, die­ses dürf­te nicht fehlen.

Market-Timing

Der kor­rek­te Zeitpunkt zum Einstieg in dem Markt kann sich sehr stark auf die zukünf­ti­ge Performance aus­wir­ken. Leider kann ich und wie auch die Experten den opti­ma­len Markteintritt nicht vor­aus­sa­gen. Sicherlich ist der Einstieg in einen zu hoch bewer­te­ten Markt, mit einem ungüns­ti­gen Kurs-Gewinn-Verhältnis oder Kurs-Buchwert-Verhältnis, zu vermeiden.

Ein gestaf­fel­ter Einstieg von über 18 Monaten begrenzt das Ausfallrisiko erheb­lich. Zudem hat die­se Strategie einen psy­cho­lo­gi­schen Vorteil, in einer Baisse sind die Verluste gerin­ger, als wenn ich voll inves­tiert wäre und von einer Hausse kann den­noch teil­wei­se pro­fi­tiert werden.

Der Nachteil die­ser Strategie, die even­tu­ell hohen Transaktionskosten.

Die Wahl der geeigneten Online-Handelsplattform

In der Schweiz ste­hen mehr als 10 Trading-Plattformen zur Auswahl. Es gibt nicht ein­fach die teu­ers­te bzw. güns­tigs­te Handelsplattform. Die Courtagen in Bezug auf den Transaktionsbetrag unter­schei­den sich von Anbieter zu Anbieter erheblich.

Korrelation

Wenn ein Depot aus nicht mit­ein­an­der kor­re­lier­ten Assets besteht, ver­min­dert sich das Risiko und die Renditen stei­gen. Es ist nahe­zu unmög­lich ein Portfolio mit mehr als zwei Assets zu erstel­len, die nicht mit­ein­an­der kor­re­lie­ren, trotz­dem bringt die Diversifikation auch bei nied­ri­gen Korrelationskoeffizienten gros­se Vorteile.

Einige Links ETF

smarTER Investieren
msn ETFs
Yahoo ETF Center

Mein Börsenjahr 2006

Mit der Berechnung der Performance mei­nes ers­ten Börsenjahrs 2006 wur­de mir klar, dass mein bis­he­ri­ges stra­te­gie­lo­ses Traden nicht von Erfolg gekrönt war. Ich bin damit ein wei­te­res Beispiel, das die Suche nach der Aktie mit dem opti­ma­len Zeitpunkt für Kauf bzw. Verkauf nicht funk­tio­niert. Schon oft wur­de durch empi­ri­sche Studien bewie­sen, dass Stock Picking und/oder Market Timing versagen.

Was habe ich sonst noch gelernt

  • Ich habe wie die gros­se Mehrheit der Privatinvestoren zu viel gehan­delt. Bekanntlich machen hin und her nur die Taschen leer.
  • In der Erkennung der eige­nen Risikobereitschaft bezüg­lich Wertpapierhandels habe ich eini­ge Fortschritte erzielt, dies ist wohl die wich­tigs­te Vorbedienung für den erfolg­rei­chen und stress­frei­en Börsenhandel.

Börsenjahr 2007

Der Sachverhalt, dass nur weni­ge Prozente der aktiv ver­wal­te­ten Anlageprodukte, eine ver­gleich­ba­re pas­si­ve Anlageform schla­gen, bewog mich mehr und mehr auf ETFs zu fokussieren.

Kürzlich las ich die bei­den Bücher:

  • Genial ein­fach inves­tie­ren, Martin Weber
  • Souverän inves­tie­ren, Gerd Kommer

Die Kernaussage der bei­den Bücher:
Ein Privatanleger kann nicht erwar­ten den Markt zu schla­gen und nach Abzug von Gebühren ein Finanzprofi eben­so wenig.

Es ist erwie­sen, dass ein index­ori­en­tier­tes pas­si­ves Agieren gegen­über dem akti­ven Handeln bes­se­re Performance erzielt, obwohl uns die Medien und Analysten zum akti­ven Handeln pro­vo­zie­ren. Leider wer­den in denn Medien wie bei­spiels­wei­se n‑tv mehr über ein­zel­ne Titel debat­tiert, als über die Wichtigkeit des Portfoliomanagements. Wahrscheinlich ist wie bei der zuneh­men­den Personifizierung der Politik, es ist inter­es­san­ter über eine Person bzw. einen ein­zel­nen Titel zu refe­rie­ren bzw. zu spe­ku­lie­ren als ein ver­meint­lich lang­wei­li­ges Sachthema bzw. Korrelationskoeffizient oder Diversifikation in Portfolios zu behandeln.